Der Begriff Mezzanine stammt aus Italien und bedeutet „Zwischengeschoss“. Übertragen auf die Finanzstruktur eines Unternehmens, ist eine Mezzanine-Finanzierung eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital. Bilanziell befindet sich Mezzanine-Kapital zwischen dem Eigenkapital und Fremdkapital und kann keiner dieser beiden Finanzierungsformen eindeutig zugeordnet werden, da es sich um ein hybrides, also gekreuztes beziehungsweise gemischtes, Finanzierungsinstrument handelt.
Zwischen diesen Finanzierungen wird unterschieden
Landläufig wird zwischen eigenkapitalähnlichen (Equity Mezzanine) und fremdkapitalnahen (Debt Mezzanine) Finanzierungen unterschieden. In die Kategorie des Equity Mezzanine fallen unter anderem Genussrechte, wertpapierverbrieften Genussscheine sowie Wandel- und Optionsanleihen und auch Vorzugsaktien. Unter Debt Mezzanine fallen hingegen stille Beteiligungen, Nachrangdarlehen und auch partiarische Darlehen.
Vorteile von Mezzaninen
Mezzanine Finanzierungen gibt es schon sehr lange, sie sind allerdings insbesondere in den Jahren nach der globalen Finanzkrise 2008/2009 in den Fokus von Unternehmen und Investoren gekommen, da
Charakteristika von Mezzanine-Kapital
Mezzanine-Finanzierungen zeichnen sich durch verschiedene Merkmale aus. Zum Beispiel die Nachrangigkeit von Debt Mezzanine, das heißt die Forderung des Darlehensgebers wird im Insolvenzfall erst nach Befriedigung aller anderen Gläubiger bedient. Oder den Equity-Kicker, bei einem Equity Kicker erhält der Mezzanine-Investor die Möglichkeit eine Beteiligung am Unternehmen zu erwerben oder eine Schuldverschreibung in eine Beteiligung an dem Unternehmen zum Nennwert der Forderung umzuwandeln, häufig zum Ende der Finanzierungslaufzeit.
Die Ausgestaltungsmöglichkeiten von Mezzanine-Kapital sind so variabel, dass sehr flexible Finanzierungslösungen hinsichtlich Laufzeiten (idR zwischen drei und zehn Jahren), Kündigungsmöglichkeiten, Verzinsungs-, Gewinn- und Verlustregelungen oder Rückzahlungsmodalitäten möglich sind. Die konkrete Ausgestaltung definiert, ob das investierte Kapital haftungs- und steuerrechtlich als Eigen- oder Fremdkapital betrachtet wird.
Dann ist eine Mezzanine-Finanzierung sinnhaft
Diese Art der Finanzierung bietet sich für Unternehmen an, die hohes Wachstumspotential und eine solide Ausgangsposition haben. Die Kapitalgeber müssen schließlich Anreize haben, in das Unternehmen zu investieren, da sie das Risiko tragen, das von ihnen eingelegte Geld zu verlieren. Mezzanine-Finanzierungen kommen somit im Zusammenhang mit Unternehmenskäufen oder auch zur Finanzierung von Wachstumsvorhaben zum Tragen.
Verbesserung von Bilanzstruktur und Bonität
Je nach konkreter Ausgestaltung verbessert Mezzanine-Kapital die Bilanzstruktur und damit die Bonität sowie das Firmenrating Ihres Unternehmens, stärkt das Eigenkapital ohne Sie als Gesellschafter zu verwässern und Sie in Ihrer unternehmerischen Freihat einzuschränken. Allerdings sind die Kosten von Mezzanine-Kapital höher als die einer klassischen Bankfinanzierung und im Gegensatz zu Eigenkapital steht Ihnen das Mezzanine-Kapital nur befristet zur Verfügung. Zudem haben die Mezzanine-Kapitalgeber regelmäßig höhere Transparenz- und Berichtserfordernisse als Banken.
Fazit: dann bieten sich Mezzanine-Finanzierungen an
Angesichts des erschwerten Zugangs zu Bankfinanzierungen und des gewachsenen Private Debt Marktes bieten sich immer öfter alternative Finanzierungsformen, unter anderem Mezzanine-Kapital, an. Insbesondere die hohe Flexibilität bei der Strukturierung von Mezzanine-Kapital macht dieses im Kontext der Finanzierung von Wachstumsstrategien und -vorhaben sowie Unternehmenskäufen sehr interessant.